Partitionieren

Ein Datenträger (Harddisk, SSD, USB-Stick, CD-ROM, DVD, Chipkarte etc.) muss vor der Benutzung meist (Ausnahme USB-Stick) formatiert werden.

Man unterscheidet dabei mehrere Stufen:

  • Low-Level-Formatierung – die physische Einteilung eines Speichermediums in Spuren und Sektoren durch den Controller.
  • Partitionierung – die physische und logische Einteilung des Speichermediums in zusammenhängende Strukturen.
  • High-Level-Formatierung – die logische Einteilung der Partitionsstruktur mit einem Dateisystem durch eine Software (meist durch das Betriebssystem).

Low-Level-Formatierung

Eine Low-Level-Formatierung ist für den normalen Betrieb nicht erforderlich. Bei der Low-Level-Formatierung wird die Festplatte physisch in Spuren und Sektoren eingeteilt. Die Low-Level-Formatierung wird heute fast immer vom Hersteller vorgenommen. Die dabei zugrunde gelegten Parameter – etwa für die unterschiedlichen Sektorenzahlen beim Zone Bit Recording – bleiben dem Anwender unbekannt, sodass er keine Low-Level-Formatierung selbst vornehmen sollte. Normalerweise hat jede Festplatte bei der Auslieferung schon einige defekte Sektoren, welche durch den Hersteller ausgeblendet werden. Er speichert in der so genannten P-Liste gewisse Sektoren, die die Festplatte nicht verwenden soll.

Sektoren, Spur und Cluster

Normal- und Schnellformatierung

Es gibt zwei unterschiedliche Methoden, den Datenträger high-level zu formatieren: Die Schnell- und die Normalformatierung. Sie unterscheiden sich in folgenden Punkten:

  • Normalformatierung – Wird auf einem Datenträger eine normale Formatierung durchgeführt, so wird unabhängig vom Dateisystem zunächst eine Suche nach fehlerhaften Sektoren durchgeführt und die Partition mit Nullen überschrieben, womit vorhandene Daten gelöscht werden. Dies nimmt den Grossteil der Zeit in Anspruch. Anschliessend erfolgt das Schreiben der Dateisystem-Metadaten.
  • Schnellformatierung – Wird ein Datenträger ebenfalls unabhängig vom Dateisystem mit der Schnell-Methode formatiert, werden zwar die Dateien aus dem Inhaltsverzeichnis des Datenträgers beziehungsweise der betreffenden Partition entfernt, die Suche nach fehlerhaften Sektoren wird jedoch ausgelassen. Es werden nur die Dateisystem-Metadaten geschrieben, was meist nur wenige Sekunden dauert.

Je nach Konfiguration und in Abhängigkeit vom verwendeten Betriebssystem kann dabei ein physischer Datenträger insgesamt als eine Partition mit einem Dateisystem formatiert werden. Da im Gegensatz zu der Low-Level-Formatierung hier nur eine logische Einteilung stattfindet, kann ein Datenträger auch zuvor in mehrere Partitionen unterteilt werden und diese mit unterschiedlichen Dateisystemen eingerichtet werden.

Datenrettung nach Formatierung?

Bei einer schnellen High-Level-Formatierung sind in dem neuen Dateisystem die alten Daten nicht verfügbar, da sie nicht mehr durch entsprechende Verweise im Dateisystem referenziert werden. Sie werden jedoch nicht notwendigerweise gelöscht. Meistens verbleiben sie rein physisch auf der Festplatte, bis sie mit neuen Daten überschrieben werden. Solange die verwendeten Datenblöcke nicht erneut beschrieben werden, ist mit entsprechender Software eine weitgehende Wiederherstellung noch möglich, gestaltet sich jedoch schwerer, als wenn die Dateien einfach nur gelöscht würden. Oft kann die Datenrettungs-Software einzelne Dateien, meist jedoch nicht die Ordnerstruktur wiederherstellen.