Sicherheit im Netz erhöhen mit Adblocker

Kaum eine Webseite verzichtet auf Werbung oder Tracker, manche überfluten den Besucher mit Dutzenden davon. Adblocker wie uBlock Origin bieten ein wirksames Gegenmittel.

Moderne Webbrowser wie Mozilla Firefox und Google Chrome/Chromium erleichtern nicht zuletzt durch ihr modulares Design, das System durch passende Erweiterungen gegen vielerlei Gefahren aus dem Internet abzusichern. Auch gegen penetrante Werbung und Spionagetechnologien bilden solche Browser-Extensions eine wirksame Hürde.

Aufgrund der immer raffinierteren Methoden des Ausspähens über das Internet hat sich der Aufwand, die Browser gegen Spionageversuche mit herkömmlichen Mitteln zu immunisieren, erheblich vergrößert. Dementsprechend viele Erweiterungen stehen mittlerweile zur Auswahl. Zu den beliebtesten Addons für Firefox und Chrome zählen die Werbe- und Tracking-Blocker Adblock Plus [1] und Ghostery [2]. Beide basieren unter anderem auf Filterlisten, welche die Community und der Hersteller permanent pflegen und aktualisieren.

Doch die Addons haben auch Nachteile: Ghostery müssen Sie in einem umständlichen und Fachkenntnisse erfordernden Dialog manuell konfigurieren, Adblock Plus lässt in den voreingestellten Optionen einige “nicht aufdringliche” Werbung passieren, für die sich der Anbieter von den jeweiligen Webseitenbetreibern bezahlen lässt. Dagegen ging unter anderem der Springer-Verlag in der Vergangenheit bereits gerichtlich vor.

Darüber hinaus prüfen immer mehr Anbieter von Inhalten beim Aufruf der Webseiten, ob der Client Werbeblocker einsetzt. Falls ja, verweigern sie die Anzeige der Inhalte. Um solche Seiten trotz eines eingeschalteten Werbeblockers zu betrachten, benötigen Sie wiederum Browser-Erweiterungen, die mithilfe von Skripten die Blockade des Werbeblockers aufheben. Das verursacht nicht nur zusätzlichen Konfigurationsaufwand, sondern bremst mit zunehmender Anzahl installierter Addons auch den Webbrowser spürbar aus.

Nicht erst seit dem Datenskandal um das Addon “Web of Trust” (WOT) kommt erschwerend die Problematik von Browser-Tools hinzu, die selbst trotz vorgeblichen Erhöhens des Datenschutzes den Anwender ausspähen. Auch der Hersteller von Ghostery, die in New York City beheimatete gleichnamige Firma, stand zeitweise im Verdacht, gesammelte Daten der Nutzer an die Werbeindustrie weiterzuverkaufen. Es gibt jedoch die Möglichkeit, die Datenübermittlung des Tools zu unterbinden, indem Sie das in der Grundeinstellung aktivierte Ghostrank abschalten.

Ebenfalls wegen ihres Geschäftsmodells in der Kritik stand und steht die Firma Eyeo GmbH aus Köln, die Adblock Plus pflegt und weiterentwickelt: Zwar lässt das Addon in den Voreinstellungen bestimmte, als “nicht aufdringlich” deklarierte Werbeanzeigen passieren, doch können Sie diese Option deaktivieren. Grundsätzlich empfiehlt es sich, jede Erweiterung vor dem Verwenden sorgfältig zu konfigurieren, um solche Stolpersteine aus dem Weg zu räumen.

Unstillbarer Datenhunger

Daten zu sammeln und auszuwerten ist kein exklusives Phänomen des Internets. Auch in der Offline­welt wird fleissig spioniert. Handels­ketten können all Ihre Einkäufe protokollieren, wenn Sie eine Kundenkarte verwenden. Verschiedene Inkassofirmen bewerten Ihre Zahlungs­moral und Kreditwürdig­keit, Adress­händler verkaufen Informationen über Sie an Unternehmen.

In der Online­welt hat das Tracking – das Verfolgen von Nutzern – gigantische Ausmasse erreicht. Ohne dass Sie es merken, ermitteln Firmen Ihren Stand­ort. Fast all Ihre Such­anfragen und Seiten­besuche werden gespeichert. Cookies sorgen dafür, dass Sie beim nächsten Aufruf eines bereits besuchten Portals wieder­erkannt werden. Programme erforschen, was für einen Rechner Sie verwenden. Manche Spiele-Apps können laut der New York Times über das Mikrofon Ihres Handys lauschen, was Sie im Fernsehen anschauen. Selbst wenn Sie öfter den Browser wechseln und mit verschiedenen Geräten durchs Netz surfen, können viele Dienste Sie noch identifizieren. Der Haupt­grund für diesen Daten­hunger: Firmen wollen Ihnen Produkte verkaufen, müssen deshalb Werbung schalten und brauchen möglichst viel Wissen über Sie, um die Anzeigen­auswahl auf Ihre In­teressen zuschneiden zu können.

Wie wir in der Grafik sehen, kommen doch einige Daten zusammen. Im Internet werden die Daten laufend aktualisiert und ergänzt. Über einen längeren Zeitraum kommen sehr viele Daten zusammen und es ist ein leichtes,anhand der Datenmenge ganz genaue Angaben zu Ihrer Person zu erstellen.

Aber ich habe doch nichts zu verheimlichen. Diese Meinung ist eben ganz falsch, weil wir immer unsere Sicht anschauen und bewerten.

Für eine Versicherung ist es doch sehr interessant zu wissen, wieviele Schäden sie schon gemeldet haben und wie daraus abgeleitet der zukünftige Schadensverlauf aussehen könnte.

Die Krankenkasse möchte gerne wissen,

  • Wie oft sie zum Arzt gehen (Gps tracking)?
  • Welche Krankheiten bei Ihnen bestehen?
  • Sind sie erblich vorbelastet?
  • Wie und was sie essen (Fastfood, Convienience Food, Vegan, Fleischesser, Raucher, Alkohol, Drogen, Tablette, Zucker, Restaurantbesuche, selber kochen etc.)?
  • Qb sie sportlich sind (wie viele Stunden können sie zu Fuss gehen)?
  • Besitzen sie ein Auto, Velo, Motorrad?
  • Welche Sportarten (Fallschirm springen, Tauchen, Motorrad etc.) sie betreiben?
  • und vieles mehr

Anhand dieser Daten werden sehr genaue Angaben über Ihr Leben erstellt.

Wenn ein Produkt nichts kostet, bist Du das Produkt

Ich glaube nicht an Wunder. Profit­orientierte Unternehmen können sich schliess­lich nicht leisten, ihre Waren zu verschenken. „Wenn ein Produkt nichts kostet, bist Du das Produkt“, lautet ein Sprich­wort unter Tracking-Experten. Ich zahle online oft nicht mit Geld, sondern mit Daten. Die lassen sich zu Geld machen.

Tracker – die Datenstaubsauger

Das funk­tioniert über Werbung. Sind die Anzeigen im Netz präzise auf meine Interessen zuge­schnitten, erhöht sich die Chance, dass ich das beworbene Produkt kaufe. Um mir personalisierte Anzeigen präsentieren zu können, müssen Werbenetz­werke aber zunächst mal erforschen, was meine Bedürf­nisse und Präferenzen sind. Je mehr Informationen sie über mich haben, desto genauer können sie mich bestimmten Ziel­gruppen zuordnen. Das Einsammeln der Daten über­nehmen sogenannte Tracker: Programme von Werbenetz­werken und Analyse-Firmen, die viele Seiten- und App-Betreiber in ihre Portale einbauen, um die Online­aktivitäten ihrer Nutzer zu verfolgen.

Wie wir alle vom Tracking profitieren

Die Daten­sammelei hat auch positive Seiten. Tracking dient nicht allein Firmen. Wir alle profitieren von der Analyse der Nutzungs­daten: Ohne Cookies könnte Amazon sich nicht merken, was ich in den virtuellen Einkaufs­wagen gelegt habe. Die Stiftung Warentest setzt sogar einen Cookie, um Cookies zu verhindern: Falls Sie dem Tracking durch die Firma Webtrekk auf test.de wider­sprechen, muss unsere Seite Sie beim nächsten Besuch wieder­erkennen, um die Beob­achtung auch wirk­lich abzu­schalten. Diesen Job über­nimmt ein Cookie.

Schwächen aufdecken. Die Nutzungs­analyse hilft auch, inhalt­liche und tech­nische Schwächen aufzuspüren und abzu­stellen: Wenn viele Nutzer eine Unterseite schon nach wenigen Sekunden verlassen, können Firmen daraus schliessen, dass der Text zu lang oder zu kompliziert ist. Führt eine Unterseite wieder­holt zum Browser-Absturz, deutet das auf einen tech­nischen Fehler hin.

Bezahlen oder getrackt werden. Nicht zuletzt sorgt Tracking eben auch dafür, dass viele Dienste im Netz gratis sind. „Tracking und Werbung ermöglichen uns, grosse Teile unserer aufwendig recherchierten Informationen kostenfrei anzu­bieten“, teilte uns die Süddeutsche Zeitung mit. Wie viele andere Betreiber bietet sie Firmen an, auf ihrem Onlineportal Anzeigen zu schalten.

Fazit: Der Anreiz für Firmen, uns zu beob­achten, lässt sich nur senken, wenn wir alle bereit sind, für ihre Dienste zu zahlen – genau wie in der Offline-Welt.

Adblocker

Ein Adblocker zählt mittlerweile zur Grundausstattung der digitalen Selbstverteidigung. Denn die heile Welt der Online-Werbung hat schon lange ein grosses Problem: Malvertising – also die Auslieferung von Werbung, die Schadcode beinhaltet und damit ein Risiko für den Nutzer bzw. seine Daten darstellt.

Adblocker gibt es sowohl auf dem PC / Laptop als auch auf den Smartphon. Wir beschränken uns heute auf Windows und Android Betriebssysteme.

Damit wir hier arbeiten können, ohne den Einschränkungen der Schule zu unterliegen, installieren wir jetzt gemeinsam einer der folgenden Browser:

uBlock Origin

Meiner Meinung nach einer der besten Blocker. Gute Ballance aus Schutzfunktionen und geringen Surf-Einschränkungen. Sehr variabel. Allround-Schutz gegen Tracking, Schädlinge und Werbung. Vermindert die Zahl der Tracker intensiv (Basisfunktion erreichte eine Verminderung von 77 Prozent). Sehr viele Einstellungsmöglichkeiten für erfahrene Nutzer, dennoch auch für Normalnutzer sehr leicht zu bedienen.

Sollten wir bereits einen andern Adblocker installiert haben, dann sollte man diesen deinstallieren.

Damit wir jetzt weiterfahren können, wollen wir alle den UBlock Origin als Erweiterung installieren.

Installation von uBlock Origin

Wie bei in den Browsern üblich wird uBlock Origin am besten direkt über die Addon-Seite (Erweiterungen) installiert. Folgen Sie den untenstehenden Bilden und klicken Sie jeweils auf die blauen Felder.

Die Installation ist damit abgeschlossen und uBlock Origin arbeitet mit den Standardeinstellungen, die wir allerdings anpassen werden. Die nachfolgenden Anpassungen sind nicht unbedingt erforderlich, erhöhen allerdings die Chance, dass Werbung, Tracker und andere privat- oder sicherheitsgefährdende Quellen blockiert werden. Wer hingegen nichts an der Standardeinstellung ändern möchte, der arbeitet nach der Definition von uBlock Origin im sogenannten »easy mode« (default). Das bedeutet:

  • Werbung: Werbung wird grösstenteils blockiert.
  • Tracker: Tracker werden reduziert.
  • Zielgruppe: Insgesamt ist die Standardeinstellung für alle jene interessant, die sich mit einem Adblocker gerne schützen möchten, allerdings wenig Bereitschaft aufbringen, sich mit nicht funktionierenden Seiten auseinanderzusetzen.
  • Benutzerfreundlichkeit: Mit einer (sehr) hohen Wahrscheinlichkeit werden die meisten Webseiten ohne Probleme funktionieren – eine Interaktion mit dem Addon wird nicht erforderlich sein.
  • Schutzfaktor: Basisschutz gegen Werbung und Tracker.

Wer es ganz einfach haben möchte, muss keine weiteren Anpassungen vornehmen. Wenn ihr allerdings die Blockierung von sicherheitsgefährdeter Werbung und datensammelnden Trackern weiter reduzieren wollt, dann solltet ihr weiterlesen. Die Anpassungen sind auch für Anfänger einfach durchführbar.

Konfiguration von uBlock Origin

Sobald wir Änderungen an den Standardeinstellungen vornehmen, weichen wir vom »easy mode« ab. Mit den nachfolgenden Anpassungen weichen wir allerdings nur marginal vom Standard ab. Das bedeutet: Als Anfänger solltet ihr auch dann auf keine (oder nur sehr wenig) Probleme stossen, wenn ihr die Anpassungen wie vorgeschlagen umsetzt.

Was wollen wir ändern? uBlock Origin arbeitet auf Basis von Filterlisten. Ist bspw. die Domain »www.xy.com« in einer der Filterlisten enthalten, wird uBlock Origin den Aufruf blockieren und Firefox wird keine Verbindung zur Domain herstellen. Im Folgenden ergänzen wir weitere Filterlisten, die uBlock Origin standardmässig nicht aktiviert hat.

Zunächst öffnen wir dazu das »Dashboard« von uBlock Origin in dem wir im Browser das Icon von uBlock origin anklicken.

Wir klicken auf das Zahnradsymbol und wählen die Filterliste aus, da wir hier einige Änderungen vornehmen wollen. Wir sehen jetzt die aktuelle Einstellungen. Um weitere Einstellungen vornehmen zu können, klicken wir auf das Pluszeichen wie im Bild rot umrandet.

Es geht eine Handorgel auf und wir können weitere Optionen auswählen.

Danach muss zwingend auf «Jetzt aktualisieren» geglickt werden, damit die neuen Listen vom Internet gelanden werden können. Danach drücken wir auf «Anwenden»:

Wir wollen jetzt natürlich gleich einen Test machen und öffnen im Browser folgende Seite:

focus.de oder
theguardian.com/international

Diese Seite und viele andere Seiten verfolgen uns mit Ihrem tracking sehr massiv. Zuerst werden wir gefragt ob wir der Einverstanden sind, dass wir ausspioniert werden wollen. Was wir jetzt ausnahmsweise tun.

Zusätlich deaktiviern wir uBlock origin damit wir sehen, wie es ohne Adblock funktioniert. Wir klicken einfach auf das Icon von uBlock origin, im Popup klicken wir auf das blaue Icon und schalten es damit aus. Wir aktualisieren das Fenster nochmals mit der Umschalttaste + F5. Damit wird die Seite nochmals heruntergeladen.

Wenn wir ein Objekt löschen wollen auf einer Website, dann kann man einfach auf den Blitz klicken und danach das unerwünschte Objekt auswählen.

AdAway für Smartphones

Wir müssen zuerst einige Vorkehrungen treffen, damit wir die App installieren können. Verständlicherweise hat Google keine Freude, wenn wir die Anzeigen und Tracker blockieren. Es ist das Geschäftsmodell von Google.

F-Droid ist ein installierbarer Katalog mit FOss-Apps (Free and Open Source Software) für Android. Der Client vereinfacht die Suche und Installation von Apps und behält den Überblick über Aktualisierungen.

Um Installationen zuzulassen, welche nicht vom Google Playstore kommen, müssen wir zuerst noch unter

Einstellungen > Sicherheit > Unbekannte Quellen Die Einstellung anpassen.

Zuerst installieren wir F-Droid von dieser Seite: f-droid.org

Wir können einfach den QR Code scannen und damit wird die App heruntergeladen.

Bei der Frage ob wir es zulassen wollen, dass die App installiert wird bestätigen wir das. F-Droid ist eine sehr sichere Website und enthält keine Gefahren.

Danach öffnen wir das F-Droid App auf dem Handy und klicken auf das grüne Symbol mit der Lupe und geben folgenden Text ein:

AdAway

Wir installieren die App und öffnen diese danach.

Wir aktualisieren jetzt die Blocklisten, indem wir auf das Icon mit den zwei Pfeilen klicken Damit ist die Installation abgeschlossen. Versichern sie sich, dass die App immer eingeschaltet ist und installieren sie immer jedes Update, damit die App perfekt funktioniert.Sie werden jetzt, ähnlich wie auf dem Computer, viel weniger Werbung erhalten.

Trotzdem sollten sie, wenn sie aufgefordert werden, die Cookies zu akzeptieren, jedes Mal ablehnen.

Ich hoffe, dass ich mit dieser Anleitung helfen kann, die Cookies in den Griff zu bekommen.