Wie kann man Fake News mit einfachen Mitteln erkennen.

In der Corona-Krise haben zahlreiche News-Portale (wie Twitter, Facebook, Telegramm, YouTube und viele andere) falsche Informationen verbreitet. Um die Glaubwürdigkeit solcher Nachrichten einzuschätzen, sollten wir folgende Überlegungen anstellen:

Sind die News mindestens mit 2 Quellen belegt?
Ist die Publikation dafür bekannt, gründliche Recherchen durchzuführen?
- Medien wie Bild, Krone, Blick, 20 Minuten usw. gehören definitiv nicht dazu.
Werden wissenschaftliche Quellen angegeben?
- Kann man den Autor und seine Expertise überprüfen?
- Könnte theoretisch jeder solche Inhalte im Internet veröffentlichen?
Werden die Nachrichten von anderen, seriösen Quellen bestätigt?
- Ein aktuelles Beispiel verdeutlicht, wie leicht Zeitungen auf falsche Informationen hereinfallen können: Vor Kurzem wurde in nahezu allen Zeitungen berichtet, dass eine Radfahrerin in Berlin aufgrund einer Festklebe-Aktion von einem Betonmischer überfahren und getötet wurde (4. November 22). Nun stellt sich heraus, dass diese Anschuldigungen haltlos waren. Die gesamte deutsche Presse hat sie jedoch veröffentlicht. Das zeigt, dass selbst seriöse Zeitungen Falschmeldungen verbreiten können.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Überprüfung von Bildern. Was zeigt ein Bild wirklich? Kann man es durch eine Rückwärtssuche auf anderen Seiten finden? Erscheint es im gleichen Kontext? Wurde das Bild bereits früher verwendet? Stimmt das Datum des Bildes im Kontext überein?
Es ist entscheidend, auch das Veröffentlichungsdatum einer Nachricht zu beachten. Steht ein Datum dabei und kann dieses Datum stimmen?

In der aktuellen Corona-Krise ist es bedauerlich, dass so viele News-Portale falsche Informationen verbreiten. Gerade in dieser Zeit, in der verlässliche Informationen von großer Bedeutung sind, sollten wir als Leser stets kritisch hinterfragen und die Glaubwürdigkeit der Quellen anhand bestimmter Kriterien prüfen. Nur so können wir sicherstellen, dass wir uns auf vertrauenswürdige Quellen stützen und uns vor Fehlinformationen schützen. Es liegt in unserer Verantwortung, unsere Informationsquellen sorgfältig auszuwählen und uns nicht von irreführenden Nachrichten täuschen zu lassen.

Bekannten Fake News Suchmaschinen

Wo kann man wissenschaftliche Quellen finden

Google Scholar
- Wissenschaftliche Quellen aus Google Scholar und aus wissenschaftlichen Zeitschriften (Journals) bestens geeignet. Je nach Universität wird peinlich genau auf die Art der Quellen in deiner Abschlussarbeit geachtet. Erfahrungsgemäss erlaubt eine Fachhochschule aufgrund der eher praktischen Untersuchungen mehr Quellenarten, während an der Universität die Arbeiten eher theoretisch ausfallen.
MetaGer
Fachzeitschriften
Fachbücher

Kriterien, welche vorhanden sein müssen:

Zitierfähigkeit
- die Quellen oder Datenbanken müssen der Öffentlichkeit zur Verfügung stehen
Identifizierbarkeit
- Die Quellen müssen möglichst viele Angaben zu den Autoren, Titel, Benennung, Verlag, Ort, Zeitpunkt der Veröffentlichung, Seite, URL und / oder eine ISBN Nummer enthalten
Kontrollierbarkeit
- Die zitierten Inhalte müssen mit dem Original übereinstimmen. Elektronische Dokumente verändern gerne den Inhalt und den Link. Deshalb muss das Datum des letzten Zugriffs bekannt sein.
Zitierwürdigkeit
- Es existiert unterschiedliche Literatur zu wissenschaftlichen Themen, allerdings solltest du als Primärquellen Monografien, Sammelbände oder Fachzeitschriften bevorzugen.

Was gehört nicht zur Wissenschaft?

Im Allgemeinen sind Google, Wikipedia-Artikel und Publikationen von Beratungsfirmen keine zuverlässigen wissenschaftlichen Quellen. Lehrbücher hingegen bieten sowohl sekundäre als auch primäre Literatur. Um die Qualität einer Quelle zu beurteilen, sollten wir uns folgende vier Fragen stellen:
1. Ist die Quelle öffentlich zugänglich?
2. Enthält sie möglichst viele Informationen zur Herkunft?
3. Ist sie mit dem Original vergleichbar? Und ist sie zitierfähig?
4. Es ist wichtig, dass wir uns auf Quellen verlassen, die diesen Kriterien entsprechen.

Fake News haben oft eine bestimmte Struktur:

Zuerst distanziert sich der Verfasser, indem er betont, dass er kein Wissenschaftler ist. Dadurch versucht er
- sich von jeglicher Verantwortung freizusprechen und
- appelliert an den Leser, selbst zu denken
- Auf diese Weise wird die Verantwortung auf den Einzelnen abgewälzt
Es stimmt, dass jede Zeitung schon einmal eine falsche Meldung veröffentlicht hat. Seriöse Medien sind jedoch grundsätzlich darum bemüht, die Wahrheit zu berichten.
Zusätzliche wird behauptet, dass die Mainstreammedien, grundsätzlich falsche Informationen verbreiten und die Glaubwürdigkeit wird in Zweifel gezogen.
- Jede Zeitung hat schon mal eine Zeitungsente verbreitet. Grundsätzlich sind jedoch seriöse Medien darauf bedacht, die Wahrheit zu publizieren.
- Zeitungen wie Blick, 20 Minuten, Kronen Zeitung, Die Bild Zeitung oder Die Weltwoche gehören definitiv nicht zu den seriösen Medien.
- Oft wird der Postillion als Quelle angegeben. Dabei handelt es sich um ein sehr gut gemachtes Satire-Magazin. Es ist jedoch nicht das einzige Satire-Magazin, das als Quelle herangezogen wird.
- Um die Täuschung zu verschleiern, werden oft auch allgemeine Wahrheiten eingestreut, um dem Publikum zu suggerieren, dass man der Wahrheit verpflichtet ist.
- Diese Taktik wird auch häufig im Fernsehen angewendet, zum Beispiel bei Russia Today, das dafür bekannt ist, geschickt Wahrheit und Lüge zu vermischen.

Oft werden Wissenschaftler zitiert, die in den Medien ihre eigene Meinung vertreten. Es gibt jedoch keine wissenschaftlichen Veröffentlichungen dazu, daher handelt es sich um eine persönliche Meinung, die nicht überprüft werden kann. Zudem werden Wissenschaftler zitiert, die eine Aussage in einem völlig anderen Kontext gemacht haben. Diese Aussagen sind daher nicht verwertbar. Wenn kritische Fragen gestellt werden, lässt sich in der Regel schnell herausfinden, ob eine Nachricht echt ist oder ob es sich um Fake News handelt.

Weiterführende Informationen findet man hier